Marmorataforellen und Hybriden


Grenzgänger Italien/Schweiz, kleine Dokumentation mit Bild und Text

Die Marmorataforelle (Salmo marmoratus) ist eine Süsswasserfischart aus der Familie der Forellenfische. Sie kommt in den Flüssen der italienischen und slowenischen Adria- Region vor.
Merkmale:
Die Marmorataforelle erreicht eine Körperlänge von 120 Zentimetern und ein Gewicht bis 25 Kilogramm. Der Körper ist silbrig bis olivgrün mit unregelmäßigen bräunlichen Linien, die ein marmoriertes Muster formen. Der Kiemendeckel weist bräunliche Flecken oder Linien auf.

Weltrekord Marmorataforelle

Fänger: Maurizio Maule

Gewicht: 22,5 kg

Länge: 120cm

Gewässer: Soca River

Land: Slowenien

Datum: 19.07.2009

Köder: Fliege

Vorkommen Europaweit
Das Verbreitungsgebiet der Marmorataforelle erstreckt sich von den nördlichen Zuflüssen des Pos bis zu den Einzugsgebieten des Soca und Rizana in Italien und Slowenien. Im italienischen Fluss Tiber wurde sie eingeführt. Früher wurden auch Forellenpopulationen aus dem Einzugsgebiet der Neretva in Bosnien und Herzegowina und Kroatien, aus dem Skutarisee, aus dem Drin sowie dem Einzugsgebiet des Shkumbin in Montenegro, Albanien, Kosovo und Mazedonien der Marmorataforelle zugeschrieben. Nach Molekularanalysen kam man jedoch in einer 2002 veröffentlichen Studie zu dem Schluss, dass es sich bei diesen Populationen nicht um die Marmorataforelle handelt, sondern um ein noch nicht identifiziertes ähnliches Taxon.

Vorkommen im italienisch/schweizerischen Grenzgebiet

Das Vorkommen der Marmorataforelle im italienisch/schweizerischen Grenzgebiet, beschränkt sich auf das Einzugsgebiet des Lago Maggiore:
Fiume Tresa, (CH/It) 
Fiume Toce, (It)
Fiume Ticino, (It)
Fiume Ticino, (CH) wo meistens nur die Hybridform Fario/Marmorata gefangen wird.

Weiter sind zu erwähnen:
Fiume Mellezzo, (It) Marmoratas und Hybridformen, und der Lago Di Palagnedra, (CH) wo gelegentlich Einwanderer aus dem Mellezzo gefangen werden.

Lebensraum Bach und Fluss
Die Marmorataforelle lebt in montanen Landschaften in kalten Bächen und Flüssen mit Temperaturen, die im Sommer nicht über 15 °C steigen.

Lebensraum See

Im Lago Maggiore gibt es die lacustre Form der Marmorataforelle. Sie nimmt im See die selben Lebensgewohnheiten an, wie die Seeforelle (Salmo trutta lacustris) und verlässt den See nur zum ablaichen.

Auf dem Bild eine massive 10kg Marmorata die im März 2021 beim Schleppen gefangen wurde.

 

Lebensweise
Die Marmorataforelle erreicht ein Alter von mindestens zehn Jahren. Die Männchen sind mit drei Jahren geschlechtsreif, die Weibchen mit vier Jahren. Die Laichzeit ist von November bis Januar, wenn die Temperaturen auf unter 6 °C fallen. Der Laichvorgang erstreckt sich gewöhnlich über einen Zeitraum von einem Monat; in einigen Flüssen kann er jedoch auch nur wenige Tage dauern. Am intensivsten ist er in den Abendstunden während des Neumondes. Die Eier werden im Kiesbett von Flüssen in einer Tiefe von 0,6 bis 0,8 Metern abgelegt. Die Brut schlüpft nach 45 Tagen. Nach 59 bis 63 Tagen ernähren sich die Jungfische von einer Vielfalt von wirbellosen Tieren. Die erwachsenen Fische sind Räuber und essen Fische und andere Wassertiere.

 

Aufzucht, seriöse Fronarbeit um Rasse und Erbgut zu erhalten.
Eine italienischer Fischerverein in der nähe des Südtirols, bei den Aufzuchtarbeiten.

Elektrisches abfischen der Laichtiere im natürlichen Lebensraum.

Das streifen der Laichtiere, eine Aufgabe für den Spezialisten.

Hoffnungsvoll wartet man auf das schlüpfen des Nachwuchs.

Ausetzen der Marmoratabrütlinge in ihr heimisches Gewässer.

Bestand und Gefährdung
Die Maromatoraforelle wird gegenwärtig von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) klassifiziert. Aufgrund der Hybridisierung mit der atlantischen Forelle und der norditalienischen Bachforelle salmo cenerinus haben jedoch nur wenige reinrassige Populationen der Marmorataforelle überlebt. In den letzten Jahren konnte jedoch die Bestandssituation durch Aufstockung mit reinrassigen Exemplaren verbessert werden. Sollten diese Schutzmaßnahmen beendet werden, könnte dies zu einem erneuten Gefährdungsstatus führen. Weitere Bedrohungen gehen von Wasserverschmutzung, Überfischung und Flußbegradigung aus.