Am Wasser 2023
In dieser Rubrik kriegt ihr einen Einblick in meinen Fischeralltag.
Aktuelle Fänge, Aktivitäten rund um die Fischerei und Fischerei-Politische Themen werden hier veröffentlicht.
Archiv: Am Wasser 2022
21.03. 2023 Vom Marmorata-Segen
Manchmal kommt es anders als man denkt.
In 2 Fischgängen 2 Ausnahme-Fische zu fangen passt wohl eher nach British Columbia, als zu einem öffentlichen Gewässer in Norditalien.
Aber irgendwie habe ich es geschafft, zwei makellose grosse Marmorataforellen innerhalb 6 Tagen zu fangen.
In erster Linie braucht es dazu Glück, viel GLÜCK !!
Aber es braucht nicht nur Glück, es braucht auch:
- Ein schlechtes Erinnerungsvermögen um die vielen Schneider zu vergessen...
- Die Bereitschaft sich Finger und Arsch abzufrieren...
- Die Fähigkeit den inneren Sauhund zu überwinden und noch vieles mehr...
Generell denke ich, dass man bei dieser Art Fischerei leichte Vorteile hat, wenn man ein wenig crazy ist.
06.03.2023 Forelleneröffnung Piemonte
Endlich war es so weit, der letzte Sonntag des Monats Februar war da. Forelleneröffnung in der Region Piemonte.
Wegen des akuten Wassermangels entschied ich mich schon im Vorfeld der Eröffnung, meine Flussfischerei auf grössere Staustufen zu beschränken. Die milden Temperaturen im Januar und Februar machten Hoffnung das die Fische schon ein wenig aktiv sein könnten, und tatsächlich, dem war auch so.
Der erste und einzige Fisch des Eröffnungtages konnte sich sehen lassen, gebissen hat er auf einen 120mm langen Jerkbait.
In insgesamt 5 Fischgängen konnte ich 7 Forellen zum Kescher führen, 2 auf Jerkbaits, 2 auf silent Wobbler und 3 auf Gummifisch.
Den besten Fisch meiner Eröffnungs- Ferienwoche seht ihr oben auf dem Bild, habe die Forelle nicht gemessen, würde sie aber auf 65+ schätzen. Der Köder war ein Wobbler aus Balsaholz ;-)
10.02.2023 BAFU Rote Liste der gefährdeten Arten
Das Bundesamt für Umwelt hat die neue Rote Liste der gefährdeten Fisch und Rundmäuler-Arten veröffentlicht.
Es sieht leider überhaupt nicht gut aus.
61 % aller Arten sind gefährdet. Besonders stark betroffen sind weit wandernde Fische, alle Wanderfisch-Arten sind gefährdet. Arten, die starke Strömung und schnell fliessende Gewässer benötigen, sind zu 76% gefährdet und Fische welche für die Fortpflanzung ein Substrat aus lockerem Kies benötigen, sind zu 75% gefährdet.
An dieser Stelle möchte ich kurz die Situation im Ticino thematisieren. Nach der Veröffentlichung der Roten Liste 2007 wurden vom UCP keine oder nur minimale Änderungen in den Fischereivorschriften vorgenommen. Heute, nach 16 Jahren und einer weiteren Studie, blättere ich im Tessiner-Fischereipatent 2023 und frage mich ernsthaft was noch passieren muss, bis sich die Autorität endlich mal erbarmt etwas für die Fische zu tun?
Hier einige Beispiele:
Fischart
Gefährdungskategorien
Tessiner Fischereivorschriften
Bachforelle (Salmo trutta)
Potenziell gefährdet
Entnahmemenge 10 stk. pro Tag und Angler.
Kein Naturköder-Verbot.
Minimale Hakengrösse Nr.7
Hundsbarbe (Barbus caninus)
Verletzlich
Kein Schutzstatus, keine Schonzeit, kein Schonmass und keine Fangzahlbeschränkung.
Savetta, Tessiner Nase
(Chondrostoma soetta)
Vom Aussterben bedroht, wie bereits 2007.
Kein Schutzstatus, keine Schonzeit, kein Schonmass und keine Fangzahlbeschränkung.
Strigione (Telestes muticellus)
Potenziell gefährdet
Kein Schutzstatus, keine Schonzeit, kein Schonmass und keine Fangzahlbeschränkung.
Marmorataforelle (Salmo marmoratus)
Vom Aussterben bedroht
In Fliessgewässern gänzlich geschützt.
Im Lago Maggiore und im Luganersee fischbar, Schonmass 40cm. Hybriden in Fliessgewässern 24cm. Das UCP hat in den letzten Jahren nichts getan um diese Fischart zu fördern oder zu retten.
13.01.2023 Die ersten Fische im neuen Jahr sind gefangen.
Sichtfischen mit Mikrojigs ist sehr kurzweilig, und die Döbel mögen die Dinger.
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